Über das Vermögen der Heritus AG ist vor dem AG Mannheim am 08.12.2009 das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet worden.
Wir haben in der Vergangenheit öfter zum Thema “Schrottimmobilien” berichtet. Gomopa nimmt sich heute des Themas Heritus nochmals an. Hier insbesondere der Situation der Anleger des Unternehmens Heritus aus Leipzig. Wer sagt nicht “Ja”, wenn er gefragt wird, ob er Steuern sparen will? Auch die Kunden einer Mannheimer Firma und ihrer Tochtergesellschaften lockte die Idee, ihr Steueraufkommen zu mindern – jetzt sitzen viele von ihnen auf einem Schuldenberg. Sie ließen sich von den Steuersparmodellen überzeugen, die ihnen Finanzberater präsentierten. Was sie nicht wussten: Bauträger und Finanzberater steckten offenbar unter einer Decke.
Die Kunden kauften von der Mannheimer Firma sanierungsbedürftige, denkmalgeschützte Häuser, meist in Leipzig, nachdem ihnen vorgerechnet wurde, wie viele Steuern sie mit einer Rate von weniger als 100 Euro im Monat sparen könnten. Viele von ihnen sind jetzt Besitzer einer Baustelle – denn gegen die Firma ist das Insolvenzverfahren eröffnet worden, 22 weitere Objektgesellschaften haben einen Insolvenzantrag gestellt. Ein Organigramm des Amtsgerichts zeigt 29 Gesellschaften, die alle miteinander zusammenhängen und von den selben zwei Geschäftsführern geleitet werden. Von einem “Firmenimperium, bei denen Objektgesellschaften kreuz über quer laufen”, ist die Rede.
Marktkenner habe sich jahrelang gefragt, wo haben die eigentlich Ihr Kapital her und merkt eigentlich keiner, was da im Hintergrund abgeht? Auch hier muss man sicherlich wieder sagen “Gier frisst Hirn”, denn es wird auch kolportiert das Heritus Provisionen/Werbekostenzuschüsse in Toto von über 20% gezahlt haben soll. Das dies doch immer zu Lasten der Qualität der Immobilie gehen muss, sollte doch jedem klar sein. Ich bin auch der Meinung, dass man hier die Vermittler mit in Haftung nehmen kann. Eine einfache Recherche zu den handelnden Personen hätte doch gezeigt, dass bei dem Initiator zumindest Vorsicht geboten ist.
Kritisch hinterfragen muss man auch die Rolle der Banken, die hier die Endfinanzierung für den Kunden gemacht haben. Das solch ein Handeln in dem Umfang über Jahre durchgeführt werden kann, ist schon bemerkenswert. Den geschädigten Immobilienkäufern ist damit nicht geholfen. Ihnen kann man wirklich nur raten, an ihren Vermittler heranzugehen, der Ihnen die Wohnung verkauft hat. Der Verdacht, dass dieser es an Sorgfaltspflicht hat mangeln lassen, liegt für uns sehr nahe.
Berater haben nicht nur das Recht Geld zu verdienen, sondern auch die verdammte Pflicht, sich über das Unternehmen das man seinem Mandanten empfiehlt, eigene Recherchen zu betreiben und zu hinterfragen.
AnmerkungInsolvenz
der Heritus AG
Über das Vermögen der Heritus AG ist vor dem
AG Mannheim am
08.12.2009 das vorläufige
Insolvenzverfahren
eröffnet worden.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Patrick Naumann aus Mannheim bestellt. Die Immobiliengruppe Heritus AG hat sich auf Sanierung und Verkauf denkmalgeschützter Gebäude spezialisiert. Ein großer Bestand an unter Denkmalschutz stehender Immobilien in Leipzig gehört u.a. zum Portfolio der Heritus AG, der zahlreiche Objektgesellschaften untergeordnet sind (so z.B. die, die früher als “REL Gesellschaft für Denkmalpflege” firmierende Heritus GmbH). Wie die Zeitung “Die Rheinpfalz” meldet, laufen gegen die Heritus AG zahlreiche Klagen wegen fehlerhafter Berechnungen von Mieteinnahmen, Abschreibungen und Steuervorteilen. Die mehr als hundert Anleger fordern Schadenersatz. Die laufenden Verfahren werden aber vorerst unterbrochen.
Da werden noch so einige Dinge hochkommen. In LE geht auch das gerücht das die Herren „Geld“ gewaschen haben sollen für eine der berüchtigsten Motoradgangs Deutschlands. Gier frißt Hirn wie ich hier auf einer Seite gelesen habe, dem kann ich nur meine Zustimmung geben.Es ist nur bedauerlich das durch solch offenbar kriminelles Handeln ganze Existenzen vernichtet wurden.Hier muss einmal ein Berufsverbot ausgesprochen werden.
Nach einer Veranstaltung der Strahlemann Stiftung ergab sich die Möglichkeit, mit Stefan Helmbrecht und Peter Buhrmann zu sprechen. Die Geschäftsführer der Heritus AG engagieren sich aktiv, um Kindern eine bessere Zukunft zu bieten. Die Strahlemann Stiftung hat sich das Ziel gesetzt, Jugendlichen Perspektiven durch bessere Ausbildung und Berufsvorbereitung zu geben.
Auch im Web macht Strahlemann einen guten Eindruck. Die Website ist informativ und ansprechend gehalten. Herr Helmbrecht erklärte, dass bei einer heutigen Ausbildung besonders Wert auf den Umgang mit modernen Kommunikationswegen gelegt werden muss, da es bald kaum mehr Arbeitsplätze ohne Computer geben wird.