Wie lange können wir uns den Euro noch leisten?

Als mit Jahresbeginn 2002 der Euro in zunächst zwölf Ländern die alten Währungen ablöste, da wurde das in Wien, Paris, Rom und anderen Metropolen des Kontinents mit großen Feuerwerken begrüßt.

Die Währungsunion wurde als historischer Meilenstein in der Geschichte der europäischen Einigung gefeiert. Noch die Urgroßväter und Großväter hatten einander am Isonzo, in Verdun, am Rhein und an den anderen Schicksalsorten zweier großer Kriege abgeschlachtet. Jetzt teilte man das gleiche Geld. Die Euphorie war groß. Acht Jahre später ist der Jubel der nackten Panik gewichen. Die Springflut, die nach dem Kollaps der US-Bank Lehmann Brothers über die europäischen Märkte hereinbrach, hat auch die Einheitswährung gefährlich ins Rutschen gebracht. Einst Stolz der Europäer, entpuppt sich der Euro als Achillesferse.

„Wir sind in einer Überlebenskrise“, schlägt EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy Alarm. Ein Ende der Euro-Zone würde unweigerlich auch das Ende der EU bedeuten.