Werden Spione arbeitslos?

EU-Industriekommissar Antonio Tajani hat eine neue europäische Behörde vorgeschlagen, die den Verkauf von Schlüsseltechnologien ins Ausland kontrolliert.
Damit solle sich Europa insbesondere gegen chinesische Firmen schützen, die gezielt Unternehmen in Europa übernehmen, um an moderne Technologie zu kommen, sagte Tajani dem „Handelsblatt“ vom Montag. Zuvor war bekanntgeworden, dass die elektronische Spionage Chinas gegen deutsche Staatseinrichtungen drastische Formen angenommen hat. „Wir müssen unser Wissen schützen“, sagte EU-Kommissar Tajani. Besonders bei Versuchen, Technologiefirmen zu übernehmen, müsse man misstrauisch sein. Der Italiener sieht hinter der gezielten Übernahme von High-Tech-Firmen durch China oder arabische Staatsfonds „eine politische Strategie, auf die Europa auch politisch antworten muss“.

Vor allem das Interesse Chinas an westlichen Schlüsseltechnologien sei alarmierend. Deshalb sei der Verkauf von europäischem Unternehmens-Know-how immer auch Sache der Politik, mahnte Tajani. China verfügt über Devisenreserven von umgerechnet fast 2,6 Billionen Euro.