Der Nixon-Schock
Ziemlich genau vor 50 Jahren überrumpelte Richard Nixon die Welt. Am 15. August 1971 brachen die USA einseitig ihr Versprechen, den Dollar jederzeit in Gold umzutauschen. Das Ereignis wirkt bis heute nach. So ist die Vermehrung des Geldes seither an keine natürlichen Grenzen mehr gekoppelt.
Die US-Regierung informierte vor Nixons Radio- und Fernsehansprache weder die grossen Handels-partner, deren Gold man letztlich stahl, noch den Internationalen Währungsfonds, der zur Über-wachung des Bretton-Woods-Abkommens gegründet worden war. Niemand sollte etwas wissen, ehe Nixon am Sonntagabend des 15. August 1971 mit seiner Fernseh-ansprache die populäre Westernserie „Bonanza“ kurzzeitig unterbrach und effektvoll das Ende der alten Währungsordnung bekanntgab.
Es blieb nicht nur bei der einseitigen Aufhebung des amerikanischen Versprechens, den Dollar in Gold umzutauschen. Hinzu kam ein Bündel weiterer Maßnahmen:
Im Kampf gegen die steigende Inflation kündigte Nixon ein 90-tägiges Einfrieren von Löhnen und Preisen an, was die amerikanische Öffentlichkeit in der Folge weit mehr interessierte als das Ende des Dollar-Gold-Umtausches.
Der größte Schock für die Handelspartner der USA war damals offensichtlich nicht die Weigerung der US-Regierung, weiterhin Dollar gegen Gold einzutauschen, sondern die Verhängung eines Importzolls in Höhe von 10 Prozent. Mit dieser Maßnahme wollte Nixon die heimischen Exporteure schützen und die ausländischen Staaten zu einer Aufwertung ihrer Währungen zwingen. Er wollte den Dollar vor allem gegenüber dem Yen und der D-Mark verbilligen.
In seiner Fernsehansprache gab Nixon den „internationalen Geldspekulanten“ nicht weniger als fünfmal die Schuld an der Finanzkrise. „Erfundene Sündenböcke“ ist ein altbewährtes Mittel von Regierungen aller Art, um von eigenen Fehlern abzulenken. Es ist tragisch, dass die Öffentlichkeit, sei es die amerikanische oder europäische, scheinbar überhaupt nicht begriff, was eigentlich vor sich ging.
Dies ist sicherlich der bekannteste Satz in Nixons Ansprache: „Ich habe Finanzminister Connally angewiesen, v o r ü b e r g e h e n d die Konvertibilität des Dollars in Gold auszusetzen. Dieses „vorübergehend“ dauert jetzt schon 50 Jahre. Es drängen sich einige Fragen auf: War Nixon tatsächlich Präsident einer Weltmacht oder doch eher einer Bananenrepublik, bei der Vertragsbrüche an der Tagesordnung sind? Warum haben die bestohlenen Staaten diesen Diebstahl über sich ergehen lassen? Warum tun diese Staaten (zum Beispiel Deutschland) bis heute so, als wären sie nie bestohlen worden? Bei einem Milliarden-Raub bleibt dieses Verhalten unverständlich.
1971 bis heute – das Zeitalter des exponentiellen Geldmengen-Wachstums
Mit Nixons Vertragsbruch wurden nicht nur viele Staaten um ihren Goldanspruch betrogen, sondern alle wichtigen Währungen der Welt wurden zu Geld, das mit nichts gedeckt ist und unendlich ver-mehrt werden kann. Ein permanenter Kaufkraftverlust eines solchen Geldes ist zwangsläufig – und dennoch nicht im Be-wusstsein vieler Menschen. Wer sein Geld nur aufbewahrt, wird in einigen Jahren feststellen, dass er dann deutlich weniger Waren und Dienstleistungen dafür bekommt, als heute.
Ein kurzer Blick zurück: 1971 kostete eine Unze Gold 35 USD. Heute, 50 Jahre später ist der Preis bei 1.795 USD. Man kann sagen, der Goldpreis ist in dieser Zeit um 5.028 Prozent gestiegen. Oder aber auch: Der Dollar hat 98 Prozent seiner Kaufkraft gegenüber Gold verloren.
Betrachten wir einen kürzeren Zeitraum: Im Jahr 2000 kostete eine Unze Gold 288 USD. In den letzten 21 Jahren ist Gold um 523 Prozent teurer geworden. Man kann auch sagen: Der Dollar hat in diesem kurzen Zeitraum 84 Prozent seiner Kaufkraft gegenüber Gold verloren.
Diese Preis-Entwicklungen beim Gold sind zwangsläufig, wenn man sich vor Augen hält, dass die verschiedenen Geld- und Schuldenmengen mit acht bis 8,5 Prozent pro Jahr wachsen – und das schon seit Jahrzehnten.
In den Ländern der Eurozone ist die Geldmenge M1 seit dem Jahr 1980 mit einer jährlichen Rate von 7,98 Pro-zent gewachsen. Wenn das jährliche Wirt-schaftswachstum bei nur 1,5 Prozent im Durchschnitt liegt, beläuft sich die jährliche Geldentwertungsrate auf ca. 6,5 Prozent. Die staatliche Inflationsrate suggeriert den Menschen einen Zustand, der nicht der Realität entspricht.
Mit dem Ende des Bretton-Woods-Abkommens gibt es für Regierungen und Notenbanken keinerlei Grenzen mehr in der staatlichen Verschuldungsmöglichkeit und somit auch nicht beim Geldmengen-Wachstum. Bei einem Zinssatz von null Prozent ist jede Schuldenhöhe tragfähig.
Die Staatsschulden der USA sind seit 1980 von 1 Billion Dollar auf 28 Billionen Dollar gewachsen und belaufen sich mittlerweile auf über 130 Prozent der Gesamtgröße der US-Wirtschaft. Da diese Schulden schon seit Jahrzehnten mit einer jährlichen Rate von ca. 8,467 Prozent wachsen, wissen wir schon heute, dass die US-Staatsschulden in ziemlich genau sieben Jahren, also in 2028, die 50 Billio-nen-Grenze überschreiten werden.
Manche Entwicklungen der nächsten Jahre lassen sich sehr leicht prognostizieren:
Die Wahrscheinlichkeit, dass das bisherige Schulden- und Geldmengen-Wachstum so weitergeht, liegt nahezu bei 100 Prozent! Eine niedrigere Wachstumsrate dürfte kaum möglich sein. Wahrscheinlicher ist, dass sich diese Wachstumsraten beschleunigen werden.
Ebenfalls kann man eine Wahrscheinlichkeit von nahezu 100 Prozent unterstellen, dass das zukünftige BIP-Wachstum nicht höher sein wird, als in der Vergangenheit. Ein hoher jährlicher Kaufkraft-Ver-lust ist wahrscheinlich, wenn man sein Geld nicht in einen Wertspeicher stecken würde, der mit zunehmender Inflation wächst.
Wer sein Geld in einer Schublade oder auf einem Konto aufbewahrt, würde nach 10 Jahren einen Kaufkraftverlust von circa 49 Prozent erleiden – bei einem unterstellten jährlichen Kaufkraftschwund von 6,5 Prozent (8 Prozent Geldmengen-Wachstum abzüglich 1,5 Prozent Wirtschaftswachstum). Aus 1.000 Euro Kaufkraft verbleiben somit nach 10 Jahren nur noch 510 Euro.
Wer sein Geld in Sachwerte investiert, profitiert von einer erhöhten Inflationsrate. Diese sorgt für Wertzuwächse. Sachwerte dürften in den nächsten Jahren gute Wertspeicher sein, insbesondere Edel-metalle, da sie sehr fungibel sind.
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