USA: Abtreibungsarzt

In den USA sorgen grausame Enthüllungen über einen Abtreibungsarzt für Entsetzen.
Der Mediziner soll in seiner Praxis in Philadelphia im Bundesstaat Pennsylvania Abtreibungen im letzten Drittel der Schwangerschaft vorgenommen und die Föten brutal getötet haben. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch (Ortszeit) mit. Der Arzt Kermit Gosnell, seine Frau und acht Mitarbeiter wurden nach Justizangaben am Mittwoch festgenommen. Sie sollen sich wegen Mordes an einer Schwangeren und sieben ungeborenen Babys verantworten. Ermittler zeigten sich entsetzt, dass der Arzt jahrzehntelang unter unhaltbaren Umständen habe praktizieren können, ohne dass die Behörden einschritten. Sie stiessen in der Praxis auf Zustände, die sie als «abstossend und schmutzig» einstuften.

Die Ermittler fassten die Ergebnisse einer monatelangen Untersuchung in einem 260 Seiten starken Bericht zusammen, der haarsträubende Details birgt. Der Arzt soll lebensfähige Babys bei Spätabtreibungen getötet haben, indem er ihnen mit Scheren ins Rückenmark stach.

In einem Fall sei der abgetriebene Fötus mit sechs Pfund Gewicht so gross gewesen, «dass der Arzt gescherzt hat: ´Das hätte mich ja an die Bushaltestelle begleiten können´», wie die Zeitung «Philadelphia Inquirer» aus dem Bericht zitierte. Der 69-Jährige habe Abtreibungen noch nach 24 Wochen vorgenommen, was im Bundesstaat Pennsylvania verboten ist. Die Föten seien daher lebensfähig gewesen. Keiner der Angestellten des Arztes habe eine medizinische Ausbildung gehabt. Gosnell hatte 31 Jahre lang in der Klinik praktiziert.