Besonders intensiv sollten sich Kunden vor einer Anlageberatung damit auseinandersetzen, welches Risiko sie mit einer Geldanlage eingehen wollen. Nur wer das für sich selbst klar definiert hat, kann es auch dem Berater gegenüber deutlich formulieren und ist gerüstet für das Beratungsgespräch. Am besten ist es, wenn Kunden schriftlich festlegen, welches Risiko sie eingehen wollen. So kommen sie nicht ins Schlingern, wenn in der Beratung plötzlich Begriffe wie „renditeorientiert“ oder „konservativ“ fallen.
Es ist fatal, wenn der Anleger meint, dass bei einem „risikoorientierten“ Investment lediglich die Rendite ausbleiben kann, während der Berater darunter eine Anlage versteht, bei der das Geld komplett verlorengehen kann. Die Gefahr, dass Anleger und Berater aneinander vorbeireden, ist riesengroß. Im üblichen Beratungsprotokoll gibt es fünf sog. Risikoklassen
Klasse 1 sicherheitsorientiert
Mögliche Geldanlagen sind Euro-Geldmarktfonds, kurzlaufende Euro-Rentenfonds, Euro-Anleihen mit guter Bonität und offene Immobilienfonds.
Klasse 2 konservativ
Konservative Anleger können Euro-Anleihen bester Qualität wählen, Investmentfonds deutscher Renten, kurzlaufende Fonds und Anleihen sehr guter Bonität in Hartwährungen sowie international gestreute Rentenfonds, die überwiegend in Hartwährungen investieren.
Klasse 3 ertragsorientiert
In Frage kommen Wandel- und Optionsanleihen, deutsche Aktienfonds und Standardaktien, international gestreute Aktienfonds sowie Länderfonds in europäischen Hartwährungen
Klasse 4 spekulativ
Hier kann der Berater auch deutsche Aktien-Nebenwerte empfehlen, spekulative Anleihen, Optionsscheine, Optionen und Futures.
Klasse 5 sehr spekulativ
Zu den riskanten Anlagen gehören ausländische Aktien-Nebenwerte, sehr spekulative Anleihen, Optionsscheine aller Art sowie hochspekulative Optionen und Futures.
Wichtig: Legen Sie im Beratungsprotokoll genau fest, was Sie selbst unter häufig verwendeten Begriffen wie konservativ, sicher, risikobewusst oder spekulativ verstehen.