Aufgrund eines beachtlichen Gesamtbestandes deutscher Banken an langfristigen Immobilienkrediten/Krediten und den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist der Markt für notleidend gewordener Immobilienkredite/Kredite in den letzten Jahren stetig angestiegen. Wir befinden uns in einem echten Wachstumsmarkt, natürlich auch mitinitiiert durch die Finanzkrise.
Non Performing Loans belasten die Bilanzen der Kreditinstitute erheblich und binden Eigenkapital. Die dadurch verminderte Bereitschaft zur Neukreditvergabe belastet zunehmend einen erneuten Wirtschaftsaufschwung. Die neue Eigenkapitalvereinbarung Basel II, die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) und der wachsende Ertragsdruck seitens der Kapitalmärkte zwingen daher die Banken, sich mit ihren Problemkrediten und den dahinter stehenden Immobilien aktiv auseinander zu setzen und Maßnahmen zur Reduzierung der NPL – Portfolien zu ergreifen. Im Mittelpunkt ihrer Bemühungen steht damit der Transfer der Kredite aus den Bilanzen.
Erklärung NPL
Unter Non Performing Loans (NPL) versteht man Kredite, bei denen der Schuldner mit der Erfüllung seiner Pflichten bereits in Verzug geraten ist bzw. die Bank aufgrund der Kreditnehmerbonität Zugeständnisse gemacht hat oder die unter strategischen Aspekten kein attraktives Rendite – Risikoprofil aufweisen.“ Diese Kredite werden umgangssprachlich als „notleidende Kredite“ bezeichnet.
Darüber hinaus existieren für die Banken innerbetriebliche, wie auch gesetzliche Gründe, sich mit der Problemkreditbearbeitung auseinander zu setzen.
Dazu zählen:
o das durch die Mindestanforderungen für Kreditgeschäfte (MaK) die Anforderungen an das Management erhöht wird,
o die strengere Risikobewertung bei Krediten (Bonität des Kunden) die dazu führt, dass die Quote der Neukreditvergabe immer mehr sinkt,
o der Wegfall der Gewährträgerhaftung für öffentliche Institute,
o die Pflicht der Bewertung des Portfolios der Bank durch extern unabhängige Unternehmen (Rating) und die daraus resultierende Versteuerung der Refinanzierung,
o die erhöhte Eigenkapital- Unterlegungspflicht aufgrund von Basel II,
o wachsende Bedeutung des Kapitalsmarkts und damit Druck zur Ertragssteigerung (Zinsmargen).
Aktuelle Marktsituation
Derzeit ist eine steigende Nachfrage auf der Käuferseite nach Transaktionen mit NPL zu beobachten. Aufgrund der Sättigung auf dem internationalen Sektor, ist und wird Deutschland für internationale Investoren (USA, Japan) immer interessanter. Darüber hinaus sind die Eintrittsbarrieren in den deutschen Non Performing Loan Markt für ausländische Investoren wesentlich niedriger als für die deutschen Interessenten, da die verkaufenden Institute ihre Bestände nur “widerwillig” an die lokale Konkurrenz veräußern.
Es haben bereits viele größere und Kleinere Verkäufe von NPL-Kreditpaketen in den letzten 6 Jahren stattgefunden. Als Verkäufer treten in Deutschland hauptsächlich etablierte Großbanken auf.
Die NPL- Transaktion
Bei der Durchführung einer NPL – Transaktion müssen beide Seiten, Käufer- und Verkäuferseite sehr viel Arbeit und Zeit investieren. Aus diesem Grund ist es wichtig einen Zeitplan aufzustellen, in dem genau beschrieben wird in welchen Zeitraum welcher Schritt ausgeführt wird.
Verzögerungen auf Käufer- und Verkäuferseite sollten vermieden werden, da sonst Verunsicherungen auf beiden Seiten auftreten könnten. Des weiteren ziehen die Verzögerungen Mehraufwand mit sich und es kann sogar zur Gefährdung des Vertragsabschlusses kommen. Ist die Planung und Strukturierung optimal kann die Transaktion innerhalb von sechs Monaten abgeschlossen sein.