Leasing – als preiswerte Möglichkeit, ein neues Auto zu erlangen, ist es vielen bekannt. Doch nicht nur Autos werden „verleast“.
Vorallem Unternehmen wird durch Leasing ermöglicht, Wirtschaftsgüter ohne Kauf gegen Ratenzahlung zu mieten. Gebäude, Büroeinrichtungen, Schiffe, Flugzeuge – es gibt fast nichts, was es als Leasingangebot nicht gibt. Davon sollen Anleger profitieren, so die Werbung. Leasingfonds sollen Kapitalanlegern die Möglichkeit eröffnen, sich an Unternehmen zu beteiligen, die auf diesem lukrativen Geschäftsfeld durch das „Verleasen“ von Wirtschaftsgütern hohe Gewinne einfahren.
Die Funktion eines Leasingfonds
Der Anleger beteiligt sich an einem geschlossenen Fonds, der in bestimmte Leasingobjekte investiert, z.B. in ein Verwaltungsgebäude oder ein Flugzeug. Läuft das „Verleasen“ dieser Objekte gut, ist der Anleger an den Einnahmen beteiligt. Da er steuerlich wie ein wirtschaftlicher Eigentümer behandelt wird, kann zudem sein Anlageaufwand grundsätzlich steuerlich geltend gemacht werden. Allerdings sind inzwischen die Steuersparmöglichkeiten deutlich eingeschränkt worden.
Die verschiedenen Leasingkonzepte
Das Finanzierungsleasing ist dadurch gekennzeichnet, dass das Leasingobjekt für eine meist langfristig unkündbare Grundmietzeit fest vermietet wird. Dabei sind Laufzeit und Miete regelmäßig so kalkuliert, dass die Leasinggesellschaft ihre Investitionskosten wieder hereinholt.
Ist das Mietverhältnis beendet, hat der Mieter häufig das Recht, das Objekt zu kaufen oder einen Anschlussmietvertrag zu schließen.
Das unkalkulierbare Risiko liegt beim Finanzierungsleasing in der auf lange Frist nur schwer einzuschätzenden Zahlungsfähigkeit des Leasingnehmers. Gerät dieser wirtschaftlich ins Trudeln, ist der Ertrag gefährdet.
Grundsätzlich anders ist die Strategie beim kurzfristig angelegten Operate-Leasing. Dabei stehen allenfalls die Leasingraten für wenige Jahre fest. Entsprechend investieren die Leasingfonds auch in Objekte mit eher kürzerer Lebensdauer, wie Autos, Baumaschinen oder Container. Nach Ablauf des Mietvertrags erfolgt eine Weitervermietung zu den dann geltenden Marktkonditionen. Auch der Verkaufserlös am Ende der Laufzeit hängt von der dann herrschenden Marktsituation ab.
Bei der Beteiligung an einem nach diesem Konzept arbeitenden Leasingfonds handelt es sich also um eine echte unternehmerische und damit sehr riskante Beteiligung, bei der dem Fondsmanagement eine entscheidende Bedeutung zukommt. Nur mit einem gut gepflegten Leasingobjekt lassen sich mehrere Mietperioden erreichen und winkt am Ende eventuell noch ein attraktiver Verkaufserlös.
Anleger haben beim Operate-Leasing neben der kaum einzuschätzenden Zahlungsfähigkeit des Leasingnehmers zusätzliche unkalkulierbare Risiken, die aus der allgemeinen Marktentwicklung folgen.
Was ist beim Engagement in einem Leasingfonds zu beachten?
Wer sich für einen Leasingfonds interessiert, sollte sich der für einen Laien kaum zu kalkulierenden Risiken solch einer unternehmerischen Beteiligung bewusst sein.
Eine erfolgreiche unternehmerische Beteiligung ist immer abhängig von der Seriosität des Initiators. Deshalb sollte dieser über langjährige Erfahrungen verfügen und eine nachprüfbar positive Leistungsbilanz nachweisen, die von neutraler Stelle bestätigt wird.
Der Leasingfonds sollte sich wegen der notwendigen Bonität der Leasingnehmer auf gewerbliches oder kommunales Leasing konzentrieren, kein Privatleasing. Der Prospekt sollte nach dem so genannten IDW-Standard geprüft sein, und für den Fonds sollte ein IDW- Wirtschaftsprüfer-Gutachten vorhanden sein.
Die Kosten der Fondsbeteiligung sollten vor dem Einstieg genau geprüft werden. Auch hier sind zweistellige Prozentwerte an der Tagesordnung.
Quintessenz
Der wirtschaftliche Erfolg einer Anlage in Leasingfonds hängt entscheidend vom Initiator und der Zahlungsfähigkeit des Leasingnehmers ab.
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