Irland verliert einen seiner politischen Köpfe

Der frühere irische Premierminister Bertie Ahern zieht sich nach 33 Jahren im Parlament und elf Jahren an der Regierungsspitze aus der Politik zurück. Dies kündigte er bei einer Sitzung seiner Fianna-Fail-Partei am Donnerstagabend an.
Bei den anstehenden Neuwahlen in seinem Wahlkreis in der Hauptstadt Dublin werde er nicht noch einmal anzutreten, sagte der 59-Jährige: «Es ist an der Zeit, zur Seite zu gehen, den Stab zu übergeben und andere das Rennen fortführen zu lassen. Die nächste Generation wird auf unsere Erfolge aufbauen und von unseren Fehlern lernen.»

Ahern war 1977 als 26-jähriger Politiker erstmals in das irische Parlament gewählt worden, 1994 wurde er mit 43 Jahren jüngster Parteichef in der Geschichte von Fianna Fail. Den Posten des Premierministers übernahm er im Juni 1997, im Mai 2008 musste wegen einer Korruptionsaffäre zurücktreten.

In seine Amtszeit fiel ein beispielloser Boom der irischen Wirtschaft. Zusammen mit dem ehemaligen britischen Premierminister Tony Blair gilt er zudem als Architekt des Karfreitagsabkommen, das der einstigen Unruheprovinz Nordirland 1998 Frieden brachte.

Nachfolger Brian Cowen würdigte Ahern als «den fraglos grossartigen Politiker unserer Generation in diesem Land». Ahern habe einen «herausragenden Beitrag zum politischen Leben Irlands» geleistet.