Indien: Zwiebeln – Hauptsache die Kohle stimmt

Der Preis für ein Kilogramm des beliebten Grundnahrungsmittels verdoppelte sich in weiten Teilen des Landes binnen weniger Tage auf 80 Rupien (1,30 Euro). Der Export von Zwiebeln wurde verboten.

Premierminister Manmohan Singh äusserte am Dienstag, er sei «sehr besorgt», wie die Nachrichtenagentur PTI berichtete. Er wünsche, dass alles Notwendige getan werde, die Preise auf ein bezahlbares Niveau zu senken, zitierte PTI einen Regierungsbeamten. Grund für den Preisanstieg ist das knappe Angebot. Im wichtigsten Anbaugebiet Nasik im Westen Indiens hätten jahreszeitlich unübliche Regenfälle die Ernte geschmälert, wie Landwirtschaftsminister Sharad Pawar sagte. In den kommenden zwei bis drei Wochen werde aber die Ernte aus den Staaten Uttar Pradesh, Gujarat und Madhya Pradesh auf die Märkte kommen; dann werde sich die Lage hoffentlich entspannen. Zur sofortigen Linderung kaufen die Händler im verfeindeten Nachbarland Pakistan ein. 48 Lastwagenladungen seien in den vergangenen 24 Stunden in der Grenzstadt Amritsar eingetroffen, sagten Kaufleute der Nachrichtenagentur AFP in Amritsar.

Das Kilogramm Zwiebeln aus Pakistan kostet demnach nur 20 Rupien (30 EUROCENT). Im Bundesstaat Delhi ordnete eine Ministerin eine Razzia in der Hauptstadt Neu Delhi an, um Händler ausfindig zu machen, die Zwiebeln horten und auf noch höhere Preise setzen. In Delhi werden 300 Tonnen Zwiebeln pro Tag verzehrt.