Euro-Rettung: der "Big Deal"

– eher wohl die Hoffnung stirbt zu letzt.Der Euro-Rettungsschirm kann sich für Deutschland als gutes Geschäft erweisen. Laut Wolfgang Franz könnte der Deutschland an den vergleichsweise hohen Zinsen sogar verdienen.Die Bürgschaften und Garantien für Irland seien mit hohen Zinsen verknüpft, sagte der Wirtschaftsweise und Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Wolfgang Franz, in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit dem „Mannheimer Morgen“. „Wenn alles gut läuft, verdient der deutsche Staat sogar an der Rettung.“ Auch risikofreudige Sparer erfreuten sich an den hohen Zinsen der Krisen-Länder.

Die Steuerzahler würden nur zur Kasse gebeten, wenn sich Irland nicht erhole. Dem Land gehe es eigentlich nicht schlecht, sagte Franz. „Das Pro-Kopf-Einkommen ist höher als das deutsche, und die dortigen Unternehmenssteuern sind niedrig.“ Die Krise sei vor allem den Banken zuzuschreiben.

Die europäischen Staaten müssten allerdings für künftige Krisenfälle vorbauen. Eine Verlängerung der bestehenden Rettungsmaßnahmen über das Jahr 2013 hinaus lehnte Franz ab. Stattdessen „muss der Stabilitäts- und Wachstumspakt wieder entscheidend gehärtet werden“. Dazu zählt der Wirtschaftsfachmann die Einführung von Sanktionen, die bei Fehlverhalten auch wirklich verhängt werden. Außerdem müssten die Staaten ein Krisenmanagement erarbeiten, in das private Gläubiger einbezogen werden könnten.