Elfenbeinküste

Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) hat dem bisherigen Präsidenten Cote d’Ivoires mit dem Sturz gedroht.
Sollte Laurent Gbagbo die Macht nicht an den gewählten Staatschef Alassane Ouattara abgeben, werde die ECOWAS „alle geeigneten Maßnahmen, darunter den Einsatz legitimer Gewalt“ ergreifen, teilte die Staatengemeinschaft nach einem Krisengipfel am Freitag in Nigeria mit.

Die Generalstabschefs der Mitgliedsländer würden sich treffen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Zunächst werde aber eine ECOWAS-Delegation nach Abidjan entsandt, um Gbagbo ultimativ zu einem friedlichen Rückzug zu bewegen.

Der Gipfel beklagte zudem die „unannehmbar hohe Zahl“ der Toten seit dem 7. Dezember. Allen Verantwortlichen drohten „internationale Prozesse wegen Menschenrechtsverletzungen“. Am 7. Dezember hatte sich die ECOWAS bereits einmal zu einem Krisengipfel wegen der Lage in Cote d’Ivoire getroffen und das Land aus der Staatengemeinschaft ausgeschlossen sowie Gbagbo zum Rückzug aufgefordert.

Nach der Präsidentschaftswahl Ende November hatte die Wahlkommission den Oppositionskandidaten Ouattara zum Sieger erklärt. Der Verfassungsrat erklärte das Ergebnis der Kommission aber für nichtig und kürte Amtsinhaber Gbagbo zum Sieger. Sowohl Gbagbo als auch Ouattara ließen sich als Staatschef vereidigen. Seither liefern sich Anhänger beider Lager gewaltsame Auseinandersetzungen. Nach von den Vereinten Nationen vorgelegten Berichten sollen dabei allein zwischen dem 16. und 21. Dezember 173 Menschen getötet worden sein.