007 und der 60-Millionen-Ärger

Sein Name war einst Bond, James Bond, und sein Kennzeichen war das Luxusleben.
Doch abseits der Leinwand könnte dem schottischen 007-Darsteller Sean Connery eine lukrative Immobilientransaktion von 1999 teuer zu stehen kommen. Im südspanischen Marbella droht dem 80-Jährigen ein Prozess, in einer von der Antikorruptionseinheit der spanischen Polizei wohl nicht ganz ungewollt als „Goldfinger“ getauften Operation. Seine Investitionen in einen Luxusgebäudekomplex, wo der Schauspieler und seine zweite Frau, Micheline Roquebrune, bis 1998 regelmäßig urlaubten, dürften ihn in die Fänge eines korrupten Netzwerkes gebracht haben.

Wie vom zuständigen Richter in Marbella bekanntgegeben wurde, hat Connery einen Teil der mit 60 Millionen Euro für alle Beteiligten angesetzten Kaution zu berappen. Zehn Tage hätten die Angeklagten Zeit, den Betrag zu hinterlegen, so auch Connerys Frau, die ebenso auf der Liste der Angeklagten steht, wie ein von Connery beanspruchtes Anwaltsbüro. Bleibt die geforderte Kautionszahlung ausständig, müssten Sachwerte wie Immobilien gepfändet werden, mehr noch: Der Richter könnte auch einen Haftbefehl erteilen. Zudem wurde eine Prüfung aller Finanztransaktionen der Beteiligten seit April des letzten Jahres verordnet.

Seit 2006 wird wegen Ungereimtheiten bei der Errichtung des Strandressorts Malibu ermittelt. Die Vorwürfe: Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Bestechung. Zudem sollen knapp 37 Millionen Euro über das Netzwerk mehrheitlich nach England und Uruguay transferiert worden sein.

Connery selbst soll sein Appartement 1999 für umgerechnet sieben Millionen Euro veräußert haben und den Gewinn von knapp 2,7 Millionen nicht versteuert haben. Zudem soll besagter Komplex auf fünf Wohneinheiten genehmigt gewesen sein. Gebaut wurden – wie spanienweit durchaus üblich weit mehr – nämlich 72.